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AutorenbildMonika Toews

Wenn ein geliebtes Haustier stirbt - Trauerbewältigung mit Kindern

Aktualisiert: 14. Nov. 2020


Haustiere sind für uns alle nicht nur Tiere, sondern Freunde. Der Tod eines geliebten Tieres trifft uns daher schlimm vorallem aber trifft es unsere Kinder und hinterlässt eine traurige Leere. Der Abschied vom Haustier und der gleichzeitige Verlust eines Freundes ist für sie oft schwer zu verarbeiten.


Besonders jetzt nach der Zeit des Lockdowns, in welcher meine Kinder weniger Zeit mit ihren Freunden verbringen konnten waren unsere Tiere die Freunde die immer da waren. Leider hat uns vergangenen Dienstag einer unserer Hasen verlassen für immer verlassen und ist in den Hasenhimmel gereist.


Wie es aussah ist sie wohl ganz friedlich nachts in ihrem Schlafeck eingeschlafen. Grauchen sah zufrieden aus. Wie sagte mein Sohn: „Mama ich glaube sie hat vom Tod geträumt und ihn dann erlebt. Sie sieht so aus als ob es ein schöner Traum war.“

Auch wenn unsere Kinder mittlerweile verstehen, dass der Tod zum Leben dazu gehört und vielleicht nicht das Ende sondern der Beginn von etwas neuem ist, ist es ganz normal und vorallem richtig dass sie sich ihrem Kummer hingeben, um den Verlust zu verarbeiten.


Der erste Schritt zu einer einfacheren Trauerbewältigung bei den Jungs ist ein würdevolles Begräbnis mit Zeremonie. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sie so den endgültigen Abschied von ihrem Haustier besser akzeptieren können, als wenn es in einer Tierverwertungsanstalt „beseitigt“ wird. Außerdem schafft das Begräbnis Ort zum Trauern.


Foto von unserem Hasen
Unser Hase

Wir haben unser Grauchen zusammen mit etwas Futter in einen mit Blumen bemalten Karton gelegt und sie neben ihrem früheren Spielgefährten Lionel im Blumenbeet begraben. Im Gebet haben wir ihr ganz viel Spaß im Hasenhimmel gewünscht.

Seit dem Begräbnis erzählen wir uns immer wieder Geschichten und Anekdoten über Grauchen. Sie liebte es auszubrechen. Einfach frei im Garten herum zu hoppeln oder zum Nachbarn auszubüchsen, lang ausgestreckt in der Sonne zu liegen oder den anderen Hasen im Stall zu zeigen wer die Chefin ist. Auch das ist ein wichtiger Part der Trauerarbeit, so sehen die Kinder, wer stirbt lebt in der Erinnerung weiter.


Wer weiß vielleicht spielt und streichelt jetzt meine Mama im Himmel die Hasen ihrer Enkelkinder.


Ich möchte Euch noch folgenden Tipp mit auf den Weg geben:

Manche Kinder haben ihr gesamtes Leben mit dem Tier verbracht und kommen zum allerersten Mal mit dem Thema Tod in Kontakt. Für sie macht es keinen großen Unterschied, ob ein Tier oder ein Mensch gestorben ist. Um dieses einschneidende Erlebnis zu verarbeiten, brauchen Kinder Unterstützung. Falsch ist es die Kinder vor der schmerzhaften Erfahrung zu schützen und Geschichten über den Verbleib des Tieres zu erfinden. Lasst eure Kinder offen an der Trauer teilhaben und behandelt den Tod ehrlich. Es hilft euren Kindern ebenso wenig sofort ein Ersatztier zu beschaffen, da ein Lebewesen nicht ersetzt werden kann. Nehmt euch lieber die Zeit zuzuhören und Fragen zu beantworten, um eurem Kind durch die schwierige Zeit zu helfen.


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