Kaum, dass die ersten Sonnenstrahlen die Schneeglöckchen und Krokusse erwecken, sorgt der nahende Frühling auch uns Menschen für eine wundersame Wandlung: Wie auf ein geheimes Zeichen werden wir plötzlich körperlich und geistig aktiver und unsere Laune hellt sich merklich auf. Aber was löst die Hochstimmung aus?
Warum strömen wir bei den ersten Sonnenstrahlen des nahenden Frühlings in Gartencenter und Baumärkte? Warum herrscht in so vielen Haushalten emsiges Treiben und vielerorts wird sogar freiwillig geputzt der sogenannte Frühjahrsputz?
Eigentlich ist es ganz einfach. Wenn die Tage länger werden und der Körper wieder mehr Licht tanken kann, verursacht das bei Mensch und Tier hormonelle Umstellungen im Gehirn. Diese bewirken, dass der Energiestoffwechsel des Organismus angekurbelt wird und wir uns wieder fitter und froher gestimmt fühlen, so lautet zumindest die Erklärung von vielen Neuropsychologen.
Anscheinend ruft der Frühling uralte Reaktionen ab. Generell rufen die Jahreszeiten stammesgeschichtlich konservierte Verhaltensmechanismen hervor. Viele Säugetiere verschlafen die härteste Zeit des Jahres, indem sie ihren Stoffwechsel auf Sparflamme fahren.
Die Signale, dass es im Frühjahr heller und damit Zeit wird, den Organismus auf die bevorstehende Phase der Partnersuche vorzubereiten, fängt im Gehirn die Zirbeldrüse auf. Die beim Menschen etwa erbsengroße Hormondrüse diente einst der Lichtwahrnehmung.
Bei Säugetieren und somit auch beim Menschen wandelt die Zirbeldrüse den Botenstoff Serotonin in Melatonin um. Als Pigment ist Melatonin für die Hautbräunung verantwortlich. Es beeinflusst auch das Schlafbedürfnis und steuert weibliche Lustgefühle. Übrigens auch ein Grund dafür, warum im Frühjahr gerade im Mai die meisten Hochzeiten des Jahres stattfinden.
Durch die ersten Sonnenstrahlen und die längeren Tage steigt der Serotoninspiegel im Gehirn sehr schnell. Der Botenstoff bereitet die Stoffwechselumstellung vor. Der Körper braucht jedoch etwa zwei Wochen Zeit, um genügend Energie für die erwachenden Lebensaktivitäten bereitzustellen. Erst wenn diese zwei Wochen überstanden sind, haben wir die sogenannte Frühjahrsmüdigkeit überstanden und können voller Energie durchstarten.
Manche Menschen merken gerade im Frühling Wetterfühligkeit. Einer Umfragen zufolge hält sich die Hälfte aller Deutschen für wetterfühlig. Ein Drittel wird von den Witterungseinflüssen so stark körperlich und psychisch beeinträchtigt, dass die tägliche Arbeit darunter leidet, so ein Bericht von diversen Krankenkassen aus dem vergangenen Frühjahr. Die häufigsten Beschwerden seien Kopf-, Gelenk- und Narbenschmerzen sowie Kreislaufstörungen und depressiver Stimmung.
Dass das Wetter starken Einfluss auf den Organismus haben kann, ist erwiesen. Viele Menschen fühlen sich schlapp, wenn der Atmosphärendruck fällt, manche reagieren mit Übelkeit. Kein Wunder, immerhin lasten auf einem Erwachsenen 20 Tonnen Luft. Je nach Wetter kann das Gewicht in wenigen Stunden um etwa eine halbe Tonne ab- oder zunehmen. So zum Beispiel bei uns in Bayern wenn wir eine Föhnlage haben. Wir Frauen reagieren hierauf um ein vielfaches sensibler als Männer. Ich weiß wovon ich hier spreche, denn auch ich leide seit meiner Pubertät unter Föhnkopfschmerzen.
Nichtsdestotrotz freue ich mich jedes Mal aufs neue wenn ich aus dem Dachfenster schaue und die Zugspitze zum greifen nah ist. Mittlerweile habe ich einen guten Weg gefunden damit umzugehen. Am besten komme ich an diesen Tagen durch den Tag in dem ich mit Entspannungsübungen starte, danach erst ins Bad gehe und im Anschluss ein Glas lauwarmes Wasser mit frischgepresstem Zitronensaft trinke. Generell ist eine erhöhte Menge an Flüssigkeit in Form von stillem Wasser mit Zitrone bei Kopfschmerzen sehr hilfreich.
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